Hapkido wird von uns als ein sehr praxisbezogenes Selbstschutz- und Verteidigungssystem betrieben. Damit Hapkido-Akteure die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten Seite an Seite zu zeigen, werden in regelmäßigen Abständen nationale und internationale Bewerbe abgehalten.
Um der ethischen und auch der traditionellen Ebene treu zu bleiben und dennoch sein Können, seine Gewandtheit und Geschicklichkeit bis zur Perfektion unter Beweis zu stellen, steht als oberstes
Ziel das Miteinander der Praktizierenden im Vordergrund.
Klare und verständliche Normen sollen dabei dienen, die Bewerbe fair und übersichtlich zu gestalten und Leistungen im Sinne des Hapkido zu begünstigen.
Dem Schüler wird dadurch je nach Entwicklungsstand die Möglichkeit geboten an unterschiedlichen Bewerben teilzunehmen. Diese sind unter anderem: Technikbewerb, Schattenkampf, Freikampf,
Bruchtestbewerb.
Dieser Bewerb ist in vier Gürtelklassen (weiß, gelb, blau, rot) unterteilt. Ein vorbereitetes Programm mit Hapkido-Techniken wird von den zwei Teilnehmern in dem zur Klasse gehörenden Zeitrahmen präsentiert. Darin können alle gelernten Techniken verwendet werden, welche die Starter beherrschen.
Ziel ist die Darstellung und Präsentation einer möglichst wirklichkeitsgetreuen und praxisnahen Situation.
Die Bewertung erfolgt nach folgenden Aspekten:
Hier ist ein Programm bestehend aus Bein- und Armtechniken zu zeigen, dass den Kampf gegen einen oder mehrere Gegner darstellen soll. Der Ablauf erfolgt in beliebiger Reihenfolge in Form eines Schattenkampfes und ist zeitlich limitiert.
Es dürfen alle vom Teilnehmer erlernten und beherrschten Techniken verwendet werden. Das Programm kann dabei mit Musik unterstützt werden.
Die Bewertung erfolgt nach folgenden Aspekten:
Auch der Freikampf ist als ein Teil der Ausbildung eines Hapkidoins zu sehen. Hierbei treffen Hapkido-Schüler welche die nötige Reife und den erforderlichen Technik- und Trainingsstandard erreicht haben, aufeinander um im Kampf Erfahrungen zu sammeln, um sich weiterzubilden und um voneinander zu lernen.
Die Einteilung erfolgt weder in Gewichts-, Größen- noch Altersklassen, auch das Geschlecht ist nicht ausschlaggebend. Einzig in 3 Gürtelklassen (gelb, blau, rot) wird unterteilt, um Partner mit dem gleichen Technikstand kämpfen zu lassen.
Nachdem es keinerlei Einschränkungen bezüglich der angewendeten Techniken gibt, ist die Kontrolle sämtlicher Ausführungen der Techniken obligatorisch. Absichtliche Versuche, den anderen zu verletzen, sind verboten!
Durch die unterschiedlichsten Freikampf-Partner, seien sie nun groß, klein, schwerer, leichter, offensiv oder defensiv usw. sammelt der Hapkidoin Erfahrungen. Beim Freikampf gibt es keinen Verlierer. Jeder, der sich einer solchen Situation stellt, ist ein Gewinner, denn er erfährt dabei viel über seine Persönlichkeit, sein Handeln, seine Reaktionen und Emotionen in einer Ausnahmesituation.
Zur Teilnahme am Bruchtestbewerb sind ausschließlich Schüler ab Rotgurt berechtigt. Sinn des Bruchtests ist es nicht, zu zerstören, sondern Körper und Geist in einer konzentrierten Aktion zu
vereinen. Ein Bruchtest wird daher nicht mit rein körperlicher Kraft, sondern mit vereinter körperlicher und innerlicher Energie (Ki) durchgeführt.
Der Bruchtest wird an einem Stück Fichtenholz mit 28x28 cm und 2 cm Dicke durchgeführt. Dieses wird lediglich mit einer Hand zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten, um dadurch keinerlei
Widerstand zu erzeugen. Es gibt nur einen Versuch, um das Brett zu durchbrechen.
Der Gewinner des Bruchtest-Bewerbes wird aus zwei Durchgängen mit je zwei Runden ermittelt. In der ersten Runde wird mit der Hand geschlagen, in der zweiten wird mit dem Fuß getreten. Gewonnen hat derjenige der das Brett am genauesten in der Mitte bricht.